14. März 2006

Hochmotiviert in der Endlosschleife



[KOLUMNE]

Dem gemeinen Bürger ist Selbstverständnis, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. So hat er es geschafft, in 60 Jahren aus der zerbombten Asche eine im Kanzlersinne blühende Landschaft zu kultivieren. Ohne dass es weiter auffiel.

Mangels Asche hat sich die Basis inzwischen allerdings geändert. Viel zu tun gib es im eigenen Land nicht mehr. Arbeit entsteht nur noch dort, wo die Gewinnmaximierung nicht vollendet ist.
Damit der eigene Sargdeckel möglich schnell und akademisch von innen zugezogen werden kann, kommt es auf spezielle Mitarbeiter an, sie sogenannten "Human Resources".
An erster Stelle steht nicht mehr die Aufgabe sondern die Eigenschaft.
Gesucht ist, als demografisch aussterbende Spezies, die Nachwuchskraft.
Die Checkliste der geforderter Eigenschaften kennt nur Superlative.
Hier genügt den Jobkreateuren der Zusatz "hoch" vor jedem beliebigen Adjektiv. Mit Ausnahme der heiklen Gehaltsfrage, auf die es auch für hochflexible Deliquenten nur eine Antwort auf D-Mark Niveau gibt.
Als große Konstante des Headhunting braucht der Beschäftigungsjäger in eigener Mission gar nicht mehr nachzulesen, denn die Checkliste ist immer die gleiche.

Nun der Trick, wie Sie doch noch den begehrten Job bekommen. Sofern Sie nicht zur Zielgruppe gehören: Empfehlen Sie dem Kultusministerium eine erneute Rechtschreibreform mit dem Verbot bewerbungsrelevanter Superlative.
Die Umsetzung wird zwar 10 Jahre dauern, aber so ist endlich mal Zeit für eine Kreuzfahrt oder ein paar Bier.

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