31. März 2006

Replika Rolex im Selbstversuch

[WARENTEST]

Ein kopiertes Markenprodukt zum Preis eines Hundertstels, bezogen auf das Original. Das ist es, was die Piratenindustrie in Umlauf bringt. Und Schnäppchenjäger weltweit ausrasten lässt.
Hier geht es um einen Klassiker. Eine Rolex Submariner (Oyster Perpetual Date).
Wie ist es mit der Qualität bestellt? Wird der Replikant es mit preisgleichen Modeschmuck-Quarzuhren aus dem Tresen von Karstadt und Kaufhof aufnehmen können?
Aber der Reihe nach:


28.3.2006
Der Replikant wird beschafft.
Gezielte Fragetechnik auf einem chinesischen Markt eröffnet den Blick in die verschlossen getarnte Produktpalette.
Preisverhandlung. Eine Automatikuhr für umgerechnet 30 Euro.
Das Armband wird mehrfach gekürzt, bis das schwere Ding nicht mehr von den Hand rutscht.
Guter Service. Für den Anfang.


29.3.2006
Der Sekundenzeiger zieht in kleinen Schritten seine Kreise. Leises Ticken. Klingt ja recht edel.
Die Leuchtfarbe der Stundenstriche und Zeiger ist zwar vorhanden. Sitzt jedoch nicht überall mittig. Und im Dunkeln ist fast nichts zu erkennen.

30.3.2006
Rückflug. Irgendwann über Kasachstan oder genauer: Zwischen Boardtoilette und Sitzreihe 50 löst sich der markante aussenliegende Leuchtpunkt auf Ziffer 0 von der Luenette. Die Suche erübrigt sich von selbst, da der Durchmesser der Kugel > 0.5 mm ist.
Zeit, die Uhr umzustellen. Die Rastpunkte für Datum und Uhrzeit sind schwer zu finden. Das Rendelrad quietscht beim rein und rausdrehen in dem Gummiring. Der ist dazu da, die Uhr wasserdicht zu halten...

1.4.2006
Die Uhr ist so schwer, dass die oft zu Haus liegenbleibt. Nach nur 32 Stunden ist die Gangreserve erschöpft.
So wird man zum Tragesklaven gegen den Uhrenstopp.

2.4.2006
Wie war das mit dem ewigen Datum?
Das muss jetzt schon zum 4 mal nachjustiert werden. Entweder, es ist einen Tag zu früh, oder zu spät.

7.4.2006
Ist ja schön anzusehen, die Uhr. Auch ohne Luenettenreflektor. Gelegentliches Kratzen am Kopf mit der Hand, die die Uhr trägt, löst Muskelkater aus.
Da liegt sie nun also seit Tagen und hat ihre Ruhe. Die Gangreserve ist längst verbraucht.
Meine letzte Quarzuhr hat 22 Jahre bei 4 Batteriewechseln gehalten. Damaliger Kostenpunkt: 40 Euro.

Ende.

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