22. April 2006

Weckruf des Post-Liberalismus




[KOLUMNE]


Sie sind grün, rot, blau oder ganz bunt im Freizeitlook.
Nur gelb sind sie nicht. Denn gelb ist der ex Monopolist der Briefzustellung.
Die Post.
Erfolgreich haben Medien, Behörden und nörgelnde Bürger den Amtszusteller von Sockel gestossen.
Denn viel zu teuer, so ein Brief. Und der für Tante Friede aus Bad Reichenhall hat sogar mal 4 Tage gebraucht!
Also hat die Post vor Jahren das Porto um 3 Eurocent per Gerichtsbeschluss gesenkt. Wie gut, dass man die alten teuren Marken gegen Erstattung umtauschen konnte.
Das verbraucherfreundliche Paradies gibt es aber erst heute:
Lauter Zusteller im freien Wettbewerb wollen an deinen Briefkasten.
In Zeiten des Internets mit Spamfiltern und Domainblockern wandert der Krieg um den Konsumenten über Direktmailings wieder zurück an den wandmontierten Briefkasten.
Und sein Kurier spricht sogar deutsch. Jedenfalls, solange er ein "Post für Sie" durch die Gegensprechanlage verkündet.
Und Rad fahren, das kann er auch.
Nur einen Schlüssel für den Hauseingang, den hat er nicht- somit auch keinen Zutritt zur begehrten Briefkastenanlage.
Und so beginnt das Klingelstackato flacher Hände auf dem Klingelbrett breits morgens um halb 9.
Wer davon noch nicht wach ist, den holt der Pizza-Prospektverteiler dann Nachmittags mit scheinheiligem Hinweis auf "Post" aus den Federn.

Ihnen gefällt dieser Spuk nicht?
Dann stellen Sie sich genug Blumentöpfe zum Abschuss auf die Fensterbänke.
Aber treffen Sie nicht den in gelb! Der klingelt nur wenn er Geld braucht.

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