10. Juni 2006

Signalbettler - eine lukrative Zielgruppe

[VERKEHRSKUNDE]



Die Deutschen sind das Warten gewohnt. Doch längst nicht so geordnet und geduldig wie die Angelsachsen.
Um diesen antiken Rückstand in der Evolutionsstufe des Volkes auszugleichen, gibt es per Gesetz Regularien. An die sich die meisten halten, sofern sonst eine Strafe droht.
Anschaulichstes Beispiel ist die Ampel. Denn ein Kreisverkehr, per Definition nichts chaotisches, funktioniert in Deutschland einfach nicht.
So warten die meisten geduldig vor der Ampel auf IHR Signal.

Leider ist der faire Wettbewerb der Passierwilligen neuerdings ausgehebelt: An nahezu allen Kreuzungen müssen die muskelkraftbewegten Ampel-Teilnehmer um ein Grünsignal per Taste betteln. Denn grundsätzlich haben die erstmal Rot.
Wer jetzt denkt, das sein nichts besonderes, irrt. Denn noch vor ein paar Jahren bekamen Benzinstinker und Alditaschenträger zugleich das Grünsignal. Nur mit dem Unterschied, dass dem Fussläufer die grüne Lampe früher ausgeknipst wurde.
Wer die Taste heute wenige Sekunden vor der nächsten Grünphase drücken darf, wird mit einer weiteren Warterunde belohnt. Denn die Ampel meint, dem geben wir mal noch ein paar Minuten, um sich innerlich vorzubereiten.

Nutzen Sie also diesen Umstand für eine grandiose Geschäftsidee:
Gründen Sie auf Minijobbasis ein Fuhrunternehmen, das den zur Mumifizierung gebeutelten Signalbettlern eine Passage anbietet. Nämlich genau von einer Straßenseite zur anderen und später zurück.

Und vergessen Sie nicht, diesen "Ampelservice Pro" gegen Missbrauch durch Billigunternehmer schützen zu lassen.

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